DFG-Graduiertenkolleg „Models of Gravity“ der Universitäten Bremen und Oldenburg startet
Öffentlicher Vortrag über "Galaktische Archäologie" von Professorin Eva Grebel am 28. März im Haus der Wissenschaft.
Raumzeit-Geometrien, Schwarze Löchern und Wurmlöcher oder Zeitmessung auf Satelliten: Mit Fragen rund um die Relativitätstheorie beschäftigt sich das Graduiertenkolleg "Models of Gravity" der Universitäten Bremen und Oldenburg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hatte das Kolleg im Mai 2011 bewilligt. Am 28. März 2012 startet es jetzt offiziell mit einem dreitägigen Workshop und einem öffentlichen Vortrag im Haus der Wissenschaft in Bremen. Neben den federführenden Universitäten Bremen und Oldenburg sind am Graduiertenkolleg auch die Jacobs University Bremen sowie die Universitäten Hannover, Bielefeld und Kopenhagen beteiligt.
Im Kolleg arbeiten elf Doktorandinnen und Doktoranden sowie zwei Postdocs. Bedeutung hat ihre Forschung beispielsweise für die hochauflösende Vermessung und Abbildung der Erdoberfläche oder den Betrieb satellitengestützter Navigationssysteme wie das GPS (Global Positioning System) oder das zukünftige Galileo-System, dessen Satelliten in Bremen gebaut werden.
Für die Auftaktveranstaltung konnten Professor Claus Lämmerzahl (Universität Bremen) und Professorin Jutta Kunz (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) als Verantwortliche des neuen Graduiertenkollegs neben vielen international sehr renommierten Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Gravitationsforschung speziell Charles W. Misner (Maryland) und Eva Grebel (Heidelberg) gewinnen.
Eva Grebel ist Deutschlands einzige Lehrstuhlinhaberin für das Fach Astronomie. Die Professorin vom Astronomischen Rechen-Institut der Universität Heidelberg hält am Mittwoch, den 28. März um 19:30 Uhr einen öffentlichen Vortrag im Haus der Wissenschaft. Im Rahmen der Reihe "Olbers lectures" präsentiert die Wissenschaftlerin einen Vortrag zum Thema "Galaktische Archäologie". Dieser noch junge Forschungsbereich beschäftigt sich mit der detaillierten Entwicklungsgeschichte von Galaxien wie der Milchstrasse, die u. a. anhand fossiler Überreste von Himmelskörpern rekonstruiert wird. Der Erforschung der Milchstrasse wurde vergangenes Jahr ein eigener Sonderforschungsbereich gewidmet, dessen Sprecherin Eva Grebel ist.
Charles W. Misner ist einer der Pioniere der modernen Gravitationsforschung und hat maßgeblich zum Verständnis von Schwarzen Löchern beigetragen. Als Professor an der Universität von Maryland, USA, verfasste er zusammen mit weiteren Kollegen im Jahr 1973 das Lehrbuch "Gravitation", das noch heute als Standardwerk gilt. Seine Forschung führte ihn auch nach Deutschland, wo er insgesamt drei Jahre am Max-Planck Institut für Gravitationsphysik gearbeitet hat. Obwohl mittlerweile emeritiert, ist er immer noch in einer Forschungsgruppe an der Universität Maryland aktiv und wird bei der Eröffnungsveranstaltung den Festvortrag halten
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